Das war mal ein gutes Jahr für die Männerwelt, dieses 1963. Die Bundesliga und das aktuelle Sportstudio gingen an den Start – und Porsche präsentierte den legendären 911er. Zehn Jahre später dann wurde der erste Turbo Porsche auf deutschen Landstraßen gesichtet. Diese Jubiläen sind Anlass genug für die Zuffenhausener Sportwagenschmiede, eine Neuauflage des Porsche 911 Turbo auf der IAA dem geneigten Publikum vorzustellen.
Schneller denn je – natürlich
Bis zum 12. September gilt es noch zu warten, dann ist Publikumspremiere für den Neuen. Optisch ist er sofort als 911er zu erkennen. Die behutsamen Facelifts des Klassikers haben bei Porsche schon Tradition und die Kunden wollen auch nichts anderes. Aber sie wollen mehr Leistung und die bekommen sie auch geliefert. Stärker und schneller heißt die Devise. Auch im neuen 911 Turbo arbeitet ein 3,8-Liter-Sechsylinder-Boxermotor. Allerdings wurde er weiterentwickelt und leistet nun 520 PS im Turbo und gar 560 PS im Turbo S. Das bedeutet für die verschärfte Variante: 3,1 Sekunden von Null auf Hundert und 318 Km/h Endgeschwindigkeit. Der Allradantrieb ist wie bisher auch serienmäßig.
Die Heckschleuder ist zahm geworden
Dieser Allradantrieb und diverse Assistenzsysteme sorgen dafür, dass der 2013er Jahrgang des 911 Turbo auch von weniger ambitionierten Fahrern gut zu beherrschen ist. Komfortabel und zahm ist er geworden, vergleicht man ihn mit dem Ur-911er oder dem ersten Turbo Porsche von 1973. Tester bescheinigen dem Auto eine hervorragende Straßenlage bei einfachem Handling. Maßgeblich beteiligt daran sind die mitlenkende Hinterachse und das „aktive Aerodynamiksystem“. Es besteht aus dem beweglichen Heckspoiler und einer Neuheit: Eine Frontlippe, deren einzelne Segmente mit Druckluft aufgeblasen werden, um den Anpressdruck zu erhöhen.
Turbo Porsche = Öko Porsche?
Weiterentwicklung nicht nur bei der Leistung, sondern auch beim Verbrauch war die Zielvorgabe für die Zuffenhausener Ingenieure. Umgesetzt wurde dies durch Leichtbauweise, die Start-Stopp-Automatik und Optimierungen am Boxermotor. Circa 15 Prozent sparsamer sollen beide Motorvarianten sein und sich mit 9,7 Litern Sprit nach EU-Norm bescheiden. Dieser Wert ist natürlich nur bei zurückhaltender Fahrweise zu realisieren. Im Vergleich mit der Konkurrenz aus Italien dürfte der neue Porsche 911 Turbo aber, was den Verbrauch angeht, gut wegkommen. Weiterentwicklung allerdings auch beim Preis, 162000 Euro für den Turbo und 195000 für den Turbo S, Sie haben die Wahl!