Die Detroit Motor Show, offiziell auch North American International Auto Show genannt, ist wieder über die Bühne gegangen. Die Stadt ist pleite, viele Häuser stehen leer und verfallen. Hier kommt es schon einmal vor, dass die Feuerwehr nicht ausrückt, weil sie kein Geld für Benzin hat. Doch keine Spur von Bescheidenheit bei den amerikanischen Autobauern – auf einer der größten Messen der Welt, die einmal jährlich stattfindet, wird mit großen SUVs, brandneuen Pick-ups und reichlich Pferdestärken so richtig auf den Putz gehauen.
General Motors, Ford und Chrysler – drei Autobauer im Größenwahn
Diesen Eindruck bekommt ihr jedenfalls, wenn ihr euch die neuen SUV- und Pick-up-Modelle der Amis anseht. Geht es noch ein bisschen länger? Aber sicher doch, denn was spricht gegen einen Pick-up mit über sechs Metern Länge? Zwillingsbereifung auf den Hinterrädern, 500 PS-V8-Motoren mit Verbrauchswerten wie ein Kleinflugzeug? Gerne doch! Da wundert es schon nicht mehr, dass ein Spritsäufer wie der Ford F-150 mit über 750.000 verkauften Einheiten der Bestseller in den Staaten ist – der US-Golf sozusagen.
Die Deutschen halten mit – zumindest bei den Pferdestärken
Bei diesem automobilen Wahnsinn machen die deutschen Hersteller zwar nicht mit. Was die Motorleistung der präsentierten Fahrzeuge angeht, können sie den Amerikanern aber durchaus Paroli bieten. So wurde der neue S600 in Detroit gezeigt. Das ebenfalls in der Länge gewachsene neue S-Klasse-Modell mit dem 12-Zylinder Motor holt 530 PS aus sechs Litern Hubraum und braucht sich damit vor den Amis nicht zu verstecken. Der ebenfalls in Detroit präsentierte GLA Geländegänger ist mit 350 PS ebenfalls gut dabei. BMW zeigt den M3 und das Coupé M4 aus der hauseigenen Tuningwerkstatt – gut 430 Pferdestärken bei den Bayern sind ebenfalls nicht zu verachten.
Was gibt es sonst Neues?
Von Porsche gibt es den neuen Targa zu sehen. Wie beim Ur-Targa aus den Siebzigern lässt sich das Dachmittelteil vollständig entfernen. Damals war noch Handarbeit gefragt, jetzt geht das auf Knopfdruck und automatisch – die heutigen Autokäufer sind eben verwöhnt. Toyota präsentiert das Lexus Sportcoupé RC F mit einem 450-PS-V8-Motor und Subaru den nagelneuen WRX STI mit 305 PS. Wer nicht ordentlich Leistung unter der Haube hat, braucht in der Motor City, von der ich dachte, dass sie ihr Goldenes Zeitalter längst hinter sich hat, erst gar nicht anzutreten.