Was muss ich bei Schneeketten beachten?

Stuttgart – Wer zum Skifahren oder Rodeln in die Berge fahren will, sollte nicht nur ans eigene Equipment denken. Auch das Auto muss winterfest sein. Dazu gehören unter anderem taugliche Winterreifen.

Aber auch Schneeketten halten Winterurlauber besser parat, um sie bei Bedarf montieren zu können, rät die Prüforganisation Dekra. Ihr Einsatz kann auf manchen Strecken nötig oder sogar per Schild angekündigt verpflichtend sein.

Deren Einsatz sollten Autofahrer aber gut vorbereiten – und so bereits zu Hause und im Trockenen schon einmal üben. Denn «learning by doing» mit klammen Fingern bei Schneegestöber auf der Alpenstraße ist unangenehm – und gefährlich, warnt die Prüforganisation Dekra.

Es gibt unterschiedliche Kettensysteme

Kaufen kann man die Ketten im Kfz-Zubehörhandel oder im Autohaus. Das kann sich für alle lohnen, die häufiger in entsprechenden Regionen unterwegs sind. Manche Automobilclubs bieten auch welche zum Mieten an.

Generell muss man muss genau aufpassen, dass sie exakt zur jeweiligen Reifengröße passen. Es gibt zudem unterschiedliche Systeme – von der klassischen Seilkette bis zum Schnellmontagesystem, jeweils mit Vor- und Nachteilen und mit Eigenheiten bei der Montage.

Und auch deswegen rät Dekra dazu, die Montage im Vorfeld der Reise daheim in Ruhe auszuprobieren. Zusätzlich gehört ein Paar Arbeitshandschuhe für die Montagearbeiten in den Kofferraum. Sinnvoll ist ein Fußabstreifer oder eine Matte, auf denen es sich später vor Ort beim Aufziehen der Ketten komfortabler knien lässt.

Wohin kommen die Ketten – nach vorn oder nach hinten?

Grundsätzlich gehören sie auf die Räder der angetriebenen Achse. Bei Allrad-Fahrzeugen kommen sie auf die gelenkten Räder. Wichtig dabei: Immer auch die Betriebsanleitung des Autoherstellers beachten. Und die Ketten gehören immer rechtzeitig ans Auto, und nicht erst, wenn es sich schon festgefahren hat.

Mit Schneeketten gilt in Deutschland ein Tempolimit von 50 km/h. Dekra rät grundsätzlich dazu, vorsichtig zu fahren. Denn das Fahr- und Bremsverhalten ändert sich.

Zudem können die elektronische Stabilitätskontrolle (ESP) und die Antriebsschlupfregelung (ASR) die Wirkung der Ketten beeinträchtigen. Wenn in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nichts anderes vorgegeben ist, schaltet man am besten beides zur Kettenfahrt ab, raten die Experten.

Fotocredits: Fredrik von Erichsen
(dpa/tmn)

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