Keine übliche Familienkutsche: Mercedes CLS Shooting Brake Test

Mercedes-Benz beschreitet mit dem CLS Shooting Brake mal wieder neue Wege – wie schon zuvor mit dem CLS Coupe. Wir fuhren den flotten CLS Kombi, der auf den Modellcode X218 hört.

Der neue Mercedes CLS Shooting Brake macht markentypisch mal wieder klar, wo der Hammer hängt. Etwa beim Kofferraum. Was hätten wir nicht alles in das maximal 1.750 Liter große Kompartment stecken können? Allein dieser Wert lässt Audi A6 Avant und BMW 5er Touring alt aussehen. Doch wir wollen fair bleiben, die Ladeöffnung fällt durch die vom CLS Coupe übernommenen Scheinwerfern und die kleine Stufe über dem Heckstoßfänger eher klein aus. Vielleicht auch besser so, denn sonst würde womöglich ein achtlos hereingeschobener Kühlschrank den optionalen Ladeboden aus amerikanischem Kirschholz zum Preis von 4.700 Euro in Mitleidenschaft ziehen.

Mercedes CLS Shooting Brake Test ohne jedwede Raserei

Den hatte unser CLS 500 Shooting Brake zwar nicht, sondern nur die ebenfalls aufpreispflichtigen Aluschienen, so sei’s drum. Wie fährt sich nun das neue Mercedes Modell? Schon auf dem Papier beeindruckt der CLS 500: 408 PS/ 300 kW, 600 Nm Drehmoment, 250 Sachen Spitze, in 5,3 Sekunden von 0 auf 100. Ausprobieren konnten wir in der Toskana wie auch in Florenz nichts davon – einem performance-orientierten Mercedes CLS Test standen Tempolimits und die sehr engen, unübersichtlichen Straßen entgegen. Die zahlreichen Haarnadelkurven im Hinterland stellten indes kein Problem für den CLS Shooting Brake dar, trotz 1955 kg Leergewicht ließ er sich äußerst flink über die Serpentinen zirkeln.

Der V8 des CLS 500 sorgt für flottes Dahingleiten

Dass im Mercedes CLS Shooting Brake dabei der Komfort nicht zu kurz kam, war zu erwarten. Das Fahrwerk ließ nur die gröbsten Schlaglöcher durch, insgesamt ergab sich im Zusammenspiel mit dem ohnehin kultivierten Biturbo V8 und der hohe Drehzahlen meidenden 7G-Tronic ein äußerst komfortabler Reisegenuss. Immer genügend Druck für einen flotten Zwischenspurt und kerniges Bollern, wie es eben nur ein nicht zu kleiner V8 kann. Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen – wenn aber wie beim CLS 500 gleich zwei Turbolader an den Krümmern stecken, ist das auch absolut nicht verkehrt für kraftvolles, entspanntes Reisen.

Mercedes Shooting Brake-Modell punktet auf ganzer Linie

Das Interieur überzeugte beim Mercedes CLS Shooting Brake Test auf ganzer Linie; die Ledersitze und das ebenfalls mit lederüberzogene Lenkrad waren optisch wie ergonomisch ein Vergnügen, das Easy-Pack Quickfold ließ auf Knopfdruck die Fondsitze mal eben umklappen, während sich der Heckdeckel des CLS Shooting Brake ebenfalls mit einem Fingerdruck schließen ließ. Sehr empfehlenswert war zudem das klanggewaltige Harman-Kardon Soundsystem, das dank der sehr effektiven Außengeräusch-Isolation ungestörten Musikgenuss erlaubte. Hut ab – bei so vielen Annehmlichkeiten möchte man gar nicht wieder aussteigen.

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