Daihatsu Terios: Allrad-Knaller im XS-Format

Der Daihatsu Terios zeigt, dass ernst zu nehmende Geländewagen nicht automatisch so groß sein müssen wie Mercedes G-Klasse, Toyota Land Cruiser oder Land Rover Defender.

Daihatsu Terios im Wald ©Arild Eichbaum
Wir hatten das Spitzenmodell Daihatsu Terios Top S 4WD eine Woche lang zum Testen und waren mit dem Daihatsu 4×4-Fahrzeug durchaus zufrieden – solange man der Autobahn fernbleibt: Der nicht aufgeladene 105 PS starke 1,5-Liter-DVVT-Benziner gab sich ab Tempo 100 eher angestrengt, was auch am fehlenden sechsten Gang des klassischen manuellen Getriebes gelegen haben dürfte. Gangwechsel waren jedoch immer eine große Freude: Der japanische Kleinwagen-Spezialist Daihatsu spendiert ab der Top-Ausstattung einen Lederschaltknauf, mit dem das Schalten gleich noch mal so knackig erfolgt. Bei flottem Hochschalten war es möglich den Verbrauch – bei allerdings recht beachtlicher Zuladung – auf rund acht Liter einzupendeln.

Daihatsu Terios abseits der Autobahn ideal

Spaß machte der Daihatsu Terios überall anders: Seien es die gewundenen Landstraßen der Mecklenburger Schweiz, der Oldenburger Stadtverkehr oder das Ammerländer Moorpisten: Hier kämpfte sich der kleine Daihatsu Geländewagen behände nach vorn, ohne dass dabei das eher komfortable ausgelegte Fahrwerk wie bei höheren Tempi zu weich wirkt. Überhaupt lässt sich der Terios am besten dort fahren, wo für CrossGolf und Fiat Qubo Adventure Schluss ist, Humvees aber noch nicht nötig sind: Schlamm und tiefen Sand steckt der Daihatsu dank permanentem Allradantrieb bestens weg, während die Differentialsperre noch lange nicht zugeschaltet werden muss. Die dank kurzer Überhänge großen Böschungswinkel von 34° vorn und 38° hinten ließen sich fehlender Hügel wegen leider nicht ausnutzen.

Daihatsu Terios Test: Der Preis punktet

Während der Daihatsu Terios Test Offroad für große Freude bei allen Beteiligten sorgte, wünschte man sich so manches mal im Stadtverkehr einen strammen Turbodiesel unter Haube, um an der Ampel flotter davon zu kommen. Schade, dass Daihatsu einen solchen nicht anbietet, denn mit mehr Drehmoment – momentan liegen 140 Nm an, würde auch im Gelände noch mehr gehen. Gibt’s aber nicht, also Schwamm drüber. Was es jedoch gibt, ist ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis: Das Spitzenmodell zu 22.990 Euro kommt mit reichhaltigem Sicherheitspaket mit Stabilitäts- wie Traktionskontrolle, ABS samt elektronischer Bremskraftverteilung sowie mit Fahrer- und Beifahrerairbags. Zudem gehören Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Kopfairbags vorn und hinten sowie Nebelscheinwerfer zur Ausstattung.

Kühler Kopf im Daihatsu Terios Top S 4WD

Mit der Klimaautomatik im Daihatsu Terios Top S 4WD, der äußerlich leicht an den farblich abgesetzten Kotflügel- und Schwellerverbreiterungen zu erkennen ist, ließ es sich gut leben, ebenso mit den ISOFIX-Kindersitzbefestigungen der hintern Fensterplätze. Hinzu kamen im Daihatsu unter anderem 16-Zoll-Alufelgen mit 235er Reifen, Sitzheizung, CD-Radio mit USB-Anschluss für MP3-Player sowie beheizbare Außenspiegel.
Für wen der Terios geeignet ist? Zunächst für alle, die öfter mal auf unbefestigten Wegen oder in schneesicheren Lagen unterwegs sind und denen der Suzuki Jimny zwei Türen zu wenig hat. Familien auf großer Fahrt sind mit geräumigeren Fahrzeugen besser bedient, Singles oder einen voll wintertauglichen Zweitwagen Suchende indes kaum.

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