Fiat Punto Evo zur IAA 2009 fertig

Der Punto Evo von Fiat wird uns noch ganz kirre machen. Sobald das Suffix „Evo“ auftaucht, hängen wir die Zunge aus und speicheln den Schreibtisch voll, weil wir sofort voller Freude einen kraftstrotzenden Mitsubishi Lancer Evo vor uns sehen.

Doch beim Fiat Punto Evo strotzt nichts. Man sträubt sich höchstens. Das optische Highlight am Kleinwagen soll allen Ernstes die Front darstellen, die in ihrer Grundform klar die des aktuellen Modells aufgreift. Daran ist nichts falsch, doch hat an einem modern gestalteten Fahrzeug Retro-Kitsch vom Fiat 500 in Form einer verchromten Frontspange

nichts zu suchen. Der 500 ist durch und durch Retro und soll das auch gern bleiben, doch dieses Konglomerat ist peinlich. Was ist los, Fiat, muss sich der Punto Evo erst Schützenhilfe beim 500 holen? Eigentlich nicht, verkaufte sich doch der aktuelle Grande Punto mit seinem rundgelutschten wie auch schnörkellosen Design durchaus mehr als ordentlich. Eigenständigkeit sieht aber anders aus.

Fiat Punto Evo ersetzt Grande Punto

Der Punto Evo soll jedoch als komplett neues Modell den bisherigen Grande Punto ablösen. Diese Evolution zeichnet sich vor allem durch wie fast überall gewachsene Außenmaße aus, das Fahrzeug ist 406 cm lang, 169 cm breit und 149 cm hoch. Der unruhig gestaltete Innenraum stellt jede Menge Ablagemöglichkeiten und eine neue Mittelkonsole bereit. Für Komfort sorgt das in Kooperation mit TomTom entwickelte Infotainment-System Blue&Me. Navigationssystem, Freisprechanlage und Informationsangebote werden über einen zentralen Touchscreen dirigiert. Eine Bluetooth-Schnittstelle verbindet das System mit der Bordelektronik.

Punto Evo 1.4 mit MultiAir-Technologie

Der Punto Evo hat jedoch auch attraktive Seiten, die liegen jedoch unter der Motorhaube. Die MultiAir-Aggregate verzichten auf Drosselklappe und Einlassnockenwelle; Elektrohydraulik regelt die Arbeit der Ansaugventile. Damit avanciert der Punto Evo zum Saubermann, sinken doch laut Fiat Verbrauch und CO2-Emission um rund zehn Prozent im Vergleich zu einem konventionellen Motor. Gleichzeitig geht die Partikelbelastung um 40% zurück, Stickoxide um bis zu 60 % weniger. Zudem sind zehnprozentige Leistungs- und 15%ige Drehmomentsteigerungen möglich. Über die Kraft des mit der MultiAir-Technik versehenen 1.4 Liter Benziners ist noch nichts bekannt.

Punto Evo wird auf der IAA 2009 vorgestellt

Der Punto Diesel mit 1,3 Litern kommt an diese Werte nicht heran, bei dem Punto JTD mit MultiAir sinken Verbrauch und CO2-Ausstoß um je zwei Prozent; zudem fallen gut 30 % weniger NOX an. Höheren Fahrkomfort bedingen die optimierte Drehmomentkurve und Vibrationsrückgang. Verbrauchsmindernd wirkt sich zudem die bei allen Modellen verbaute Start-Stopp-Automatik aus. Ab 2010 liefert Fiat einen bivalenten Antrieb nach, der Benzin oder Erdgas (CNG) verbrennt. Der neue Punto Evo wird auf der IAA 2009 vorgestellt und kommt ab Mitte Oktober zu den Händlern.

Im Punto Evo Benzin sparen und bergsteigen

Zweifelhaft im des Punto Evo erscheint allerdings das Fahranalyseprogramm eco:Drive, das dem Fahrer Spritspartipps gibt. Vielen Dank. Als noch nicht einmal Drehzahlmesser serienmäßig verbaut wurden, fuhren die Leute noch nach Gefühl und vor allem Gehör. Unfassbar. Auch gelang es damals den Fahrern auf unbegreifliche Weise, mit ihrem Fred Feuerstein Auto ohne fremde Hilfe am Berg anzufahren. Den Punto Evo stattet Fiat mit dem Hill Holder aus, der die Bremskraft am Berg selbständig für ein paar Sekunden hält und so das Anfahren erleichtert. Damit können Personen, denen einst wegen Unvermögen der Führerschein entzogen oder gar nicht erst ausgestellt worden wäre, wieder im Gebirgsverkehr mitmischen. Ob das zur allgemeinen Verkehrssicherheit beiträgt?

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