Nissan Leaf – Es grünt so blattgrün

Mit dem Elektroauto Leaf will Nissan ab 2011 den Massenmarkt für Kompaktwagen mit Elektromotor bedienen. In zwei Jahren sollen in Japan und den Vereinigten Staaten 180.000 Einheiten des Leaf (engl: Laubblatt) produziert werden. Dies teilte Nissan-Chef Carlos Ghosn auf der Premierenfeier mit. Das Elektroauto Leaf könnte nach Informationen des Fachmagazins Auto Bild ab 2011 in Deutschland für unter 20.000 Euro verkauft werden. Doch zunächst debütiert der Leaf in Japan, in den USA sowie in besonderen Regionen Portugals, Irlands und Dänemarks) Nissan möchte zudem als Nachschlag zwei weitere E-Modelle auf den Markt bringen.

Nissan Leaf flattert strömungsgünstig im Wind

Karosserietechnisch hat Nissan beim Leaf alles getan, um ihn mit möglichst großer Reichweite zu versehen. Die aerodynamisch gestylten Scheinwerfer leiten den Fahrtwind von den Scheinwerfern ab und verbrauchen dank LED-Technik nur zehn Prozent der für übliches Frontlicht nötigen Energie. Zudem verhilft der wegen der ebenen Batterie besonders glatte Unterboden zu weiterer Windschlüpfrigkeit. Ein unverzichtbares Gimmick stellt die im Stand nutzbare Klimaanlage dar. Sie ermöglicht die Kühlung des Innenraums schon vor Fahrtantritt, sodass der Kühlstrom direkt über die Ladesteckdose kommen kann, ohne die Reichweite zu minimieren. Außerdem lässt komfortabel sich über eine Fernbedienung die Aufladung der Batterien vorprogrammieren

Elektromotor mit Lithium-Ionen-Batterie treibt den Leaf an

Den teuersten Part des Leaf, die 250 kg schwere Batterie aus 48 Modulen, sollen die Kunden nicht mit dem Auto kaufen, sondern leasen. Der Grund hierin dürfte in den Problemen liegen, die der 44-prozentige Anteilseigner Renault mit seinem jüngst vorgestellten Elektroauto Kangoo be bop Zero Emission befürchtet: Der 30 Minuten beanspruchende Schnelllademodus, der 80 Prozent der Ladekapazität wiederherstellt, soll die rund 10.000 teure Batterie derart in Mitleidenschaft ziehen, dass Renault von einer höchstens sechsjährigen Lebensdauer ausgeht. Die normale Akkuladung beim Nissan Leaf soll mit acht Stunden Dauer vor allem am heimischen 220 Volt-Anschluss über Nacht geschehen. Skurril und künstlich nachfragevergrößernd muten die Ansagen von Nissan an, den an öffentlichen Ladestationen erhältlichen Strom per Flatrate von 60 bis 70 Euro im Jahr zu beziehen, welcher von Energieunternehmen subventioniert werden soll.

Elektro-Auto Leaf hat tiefen Schwerpunkt

Der gezeigte Prototyp mit der streitbar aerodynamisch-futuristischen oder uninspiriert-glupschigen Außenoptik zeigt mit dem Serienmodell 96-prozentige Übereinstimmung. Der offenbar unumgängliche Frontantrieb übernimmt die 109 PS Leistung des Motors und beendet den Vorwärtstrieb nach wenig beeindruckenden 160 km Reichweite. Das Erreichen der ebenso wenig verblüffenden 150 km/h Spitzengeschwindigkeit dürfte sich in jedem Fall spannender gestalten, zerren doch nicht zu verachtende 280 Nm Drehmoment an der Lenkung. In Zusammenhang mit dem unterflur montierten Lithium-Ionen-Akku sind im Nissan Leaf dank des sehr tiefen Schwerpunkt zudem noch sportliche Kurvenfahrten möglich, die in dieser Klasse eher untypisch sind. Beim Starten des Leaf diagnostizierten die Kollegen des Fachmagazins Auto Bild Geräusche, die an das Hochfahren eines Computers erinnern sollen. Bleibt zu hoffen übrig, dass der Nissan nicht unter Abstürzen und Viren leidet.

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