VW und Proton

VW verzichtet auf Beteiligung an Proton

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, will die Volkswagen-AG nicht mehr bei dem malaiischen Automobilkonzern Proton einsteigen. Sowohl die VW-Zentrale als auch Kuala Lumpur bestätigten am Dienstag das Ende der Gespräche.
Der staatlich kontrollierte Autofabrikant Proton hatte ursprünglich signalisiert, einen Teil seiner Aktien verkaufen zu wollen; neben VW zeigte auch General Motors Interesse. Jetzt teilte das malaiische Außenministerium mit, dass die Suche nach ausländischen Investoren bis auf weiteres eingestellt werde.
„Proton“ steht für „Perusahaan Otomobil Nasional“, was „Nationales Automobil-Projekt“ bedeutet. Der Konzern wurde 1983 auf Regierungsinitiative hin in enger Zusammenarbeit mit Mitsubishi gegründet. Ab 1985 produzierte man in erster Linie Mitsubishi-Lizenzbauten. Proton hält seit 2003 den britischen Autofabrikanten Lotus zu 100%, ferner kontrolliert er mit Mehrheitsbeteiligung den italienischen Motorradhersteller MV Agusta. Von 1995 bis 2001 wurden Proton-Autos auch in Deutschland verkauft; da ein Erfolg ausblieb, zog der malaiische Fabrikant sich aber wieder zurück.

Zwischenzeitlich verzeichnete Proton einen Marktanteil von 60% in Malaysia. Infolge der gesenkten Importzölle für ausländische Autos brachen die Umsätze des staatlichen Auto-Herstellers aber ab 2002 ein. Die Regierung suchte darum nach ausländischen Investoren für das schwächelnde Unternehmen; neben General Motors und VW äußerte anfangs auch Peugeot Interesse. Die Verhandlungen über eine Allianz zogen sich über Jahre hin.

Der malaiische Vize-Finanzminister Nor Mohamed erklärte, dass die Regierung aufgrund der verbesserten Absatzzahlen eine Allianz mit einem ausländischen Konzern in nächster Zukunft nicht weiter verfolgen werde. Allerdings räumte er ein, dass eine Wiederaufnahme von Gesprächen in einer wirtschaftlich stärkeren Position durchaus nicht ausgeschlossen sei. Das berichtet die „Welt“.

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